Mittwoch, 13. September 2006

Phänomen Weblog

Es gibt sie in verschiedenen Arten: Erzähl-Weblog, Fach-Weblog, Moblog, Photoblog, Corporate/Business-Weblog usw.*. Man kann sie als Gruppen- oder Einzelblog führen. Ein Weblog ist eine Website mit speziell ausgerichteter Software, auf der ermöglicht wird, regelmäßig Beiträge zu verfassen, zu ändern oder wieder zu löschen. Es gibt sie seit Mitte der 90er Jahre (1994) und bald wurden Systeme (1996) wie z.B. „Xanga “ eingerichtet, um einfache Handhabung und Erstellen eines Weblogs zu ermöglichen. Nach einem langsamen Start dieser Seite im ersten Jahr 1997 mit ca. 100 Blogs wuchs die Anzahl bis 2005 um die 50 Millionen Blogs. Meist sind sie mit einer persönlichen Note des Inhabers versehen. Dessen Chronologie ist umgekehrt aufgelistet und die Themenvielfalt unerschöpflich. Es wurden viele private Blogs eingerichtet, aber im Laufe der Zeit etablierten sie sich immer mehr als angesehene Medien. Seit 2004 wird das Bloggen auch immer mehr in Geschäftskreisen benutzt, um den Leserkreis zu erweitern.
Der Begriff „Weblog“ (1997), Kurzform Blog (1999), ist eine Kreuzung aus „Web“ und „Log“. Sozusagen ein Logbuch, in dem journalartig Ereignisse aufgelistet werden, im großen weiten Internet. Das Themenspektrum ist zu weit, um es mit einem Tagebuch zu vergleichen, welches viel mehr persönliche Sachen notiert. Sicherlich gibt es aber auch diese „Blogger“, die ihren Blog nur für so etwas nutzen. Aber es dient hauptsächlich der Weitergabe von Neuigkeiten in regelmäßiger Zeitfolge, der Diskussion dank der Kommentarfunktion, dem Wissensaustausch, der Sammlung und dem Austausch von Web-Links, dem Aufbau und der Pflege von persönlichen Kontakten, der Präsentation von eigenen Artikeln und Arbeiten.
Sie sind jeweils geordnet nach Datum oder Kategorie. Jeder Blog wird mit einem Datum versehen und archiviert. Auf der Startseite werden diese in umgekehrte Chronologie aufgelistet und im Archiv geordnet und sind somit leichter wieder findbar. Auch über einen Kalender lassen sich Beiträge leichter finden, aber nicht jeder Blog verfügt über so etwas. Es ist üblich, dass jeder Besucher jeden einzelnen Blog kommentieren darf, was somit natürlich die Popularität des Weblogs enorm steigert. Aber es hat sich in der letzten Zeit gezeigt, dass sich vermehrt automatisierte Spam-Einträge, sowie im Gästebuch als auch in den Kommentaren, breitmachen. Nicht nur das, sondern auch andere ungebetene Gäste können anonym Unsinn verbreiten. Es gibt einen Blog aus Österreich, der so etwas seit kurzem unterbindet. Er streicht komplett die Anonymität, in dem er fordert, selbst einen Blog zu hinterlegen, um kommentieren zu dürfen. Ob sich das durchsetzt ist fraglich, denn eine gewisse Restanonymität ist immer vorhanden, denn es steht jedem offen sich seinen eigenen kleinen Fake-Account zu erstellen.
Das ist nur eine Folge, der immer größer werdenden Verbreitung der Blogs. Aber auch wegen der Natur und Anwendung derer sind Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Bloggers durchaus möglich. Sie sollten sich im Klaren darüber sein, dass die Einträge, die sie verfassen stark verbreitet und langfristig archiviert werden. Im Gegensatz zu beispielsweise Forenthreads wird nichts gelöscht, sondern aus Gründen der Nachvollziehbarkeit lediglich durchgestrichen. Deshalb ist es ratsam, sich ganz genau vorher zu überlegen, wie man etwas formuliert. Zudem werden die in Blog aufgebrachten Themen mittlerweile von der etablierten Presse übernommen. Denn sie werden als Meinungsmacher anerkannt.


To be continued…
© Tura Corneliasdóttir


* Erzähl-Weblog: Geschichten mit literarischem Touch.
Fach-Weblog: Diskussion und Austausch von Fachthemen.
Funblog: (Verweise auf) Spaß- und Humorseiten.
Krimiblog: Kriminalromane.
Linkblog: Linksammlung in Blogform.
Litblog: Literatur.
Metablog: Sammlung von Beiträgen aus anderen Weblogs und Webseiten.
Moblog: Beiträge von einem mobilen Gerät gepostet; meistens Fotos mit der Handy-Kamera.
Photoblog: Abbildung des Alltags in Fotografien.
Corporate/Business-Weblog: Mitarbeiter schreiben im Namen einer Firma zu PR-Zwecken.
Stadtteil-Blogging: Ein Blogger-Netz berichtet über einen Stadtteil.
Tumblelog: Unstrukturierte Veröffentlichung von Links, Bildern, Zitaten und anderem.
Video-Blog, Vlog: (größere) Videosequenzen.
Wahlblog: Wahlen im Allgemeinen bzw. spezielle Wahlen.
Warblog: Blog aus oder über Krisen- und Kriegsgebiete.
Watchblog: Medienkritische Betrachtung/Beobachtung von Online-/Printmedien.

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